Wir stehen hinter Tempo 30 auf dem Wall 27. Februar 202426. Juni 2024 Wir halten an der Forderung für Tempo 30 fest. Unsere Fraktionsvorsitzenden nehmen Stellung zu den Argumenten gegen Tempo 30 und verteidigen die Maßnahme mit Studien vom Bundesumweltamt. Tempo 30 für bessere Luft und weniger Lärm „Das heutzutage bei Tempo 30 noch von Aktionismus und unüberlegtem Handeln gesprochen wird, macht mich sprachlos. Es gibt eine kommunale Initiative für Tempo 30 innerorts, der sich mittlerweile mehrere hundert Kommunen angeschlossen haben. Die Entwicklung des Walls ist außerdem schon lange Thema in der städtischen Politik. Mit dem Antrag zu Tempo 30 kommen wir nun endlich ins Handeln.“ Grüne Fraktionsvorsitzende Maya Sommer Für die Fraktionsspitze sind die Gründe für Tempo 30 am Wallring offensichtlich: Lärmreduktion, weniger Schadstoffe, höhere Aufenthaltsqualität, mehr Sicherheit und eine einfache Umsetzbarkeit. Die Fraktion verweist auf Studien, die eine bessere Aufenthaltsqualität durch geringere Lärmbelästigung, bestätigen. Aufgrund der enorm positiven Wirkungen auf die Lärmentlastung und die Verkehrssicherheit ist es sinnvoll, Tempo 30 als innerörtliche Regelgeschwindigkeit einzuführen. Auch straßenverkehrsbedingte Luftschadstoffe (NOx und PM10) können durch Tempo 30 leicht zurückgehen. Quelle Bundesumweltamt Tempo 30 für mehr Sicherheit Eine Reduktion des Tempos wirkt sich auch positiv auf die Sicherheit aus. Wie stark sich ein Tempo 30 Limit auf die Sicherheit auswirkt, zeigt eine Studie der finnischen Hauptstadt Helsinki, die Tempo 30 eingeführt hat. Hier wurde durch das Absenken der Geschwindigkeit nicht nur die Anzahl an Unfällen, sondern auch die Schwere der Unfälle maßgeblich reduziert. Mit den positiven Begleiteffekten der Temporeduktion stieg auch bei den Menschen vor Ort die Akzeptanz für das Tempolimit. „Besonders das Verhalten der SPD verwundert mich. Es gab Zeiten, da hat sich auch die SPD für eine höhere Lebensqualität und das Fortschreiten der Verkehrswende eingesetzt. Dass sie sich jetzt schon gegen ein Tempo 30 am Wall wehrt, obwohl noch keine konkrete Umsetzung vorliegt, überrascht mich sehr. Die vermeintlichen Argumente gegen Tempo 30 wirken unüberlegt. Es wurden sich im Vorfeld viele Gedanken gemacht, ob und wie Tempo 30 umzusetzen ist. Wenn die Vorlage vorliegt, kann sie diese immer noch kritisieren und weitere Maßnahmen fordern. Dies im Voraus zu tun, wirkt durchaus populistisch,“ Grüner Fraktionsvorsitzender Thorben Terwort Jedoch passt das derzeitige Verhalten der SPD in das Bild, was die Grüne Fraktion mehr und mehr von ihr gewinnt. Schließlich wurde das Thema Windenergie auf Antrag der SPD im letzten Umweltausschuss geschoben, da sie hier trotz vorangegangener ausführlicher Beratung weiteren Beratungsbedarf anmeldete. Dass die SPD bei diesem drängenden Thema eine Entscheidung hinauszögert, ist besorgniserregend. Verkehrsfluss bei Tempo 30 Die Sorge, dass der Verkehrsfluss durch Tempo 30 leide, können die Grünen mit einer Studie des Umweltbundesamtes widerlegen. Aus dieser geht hervor, dass die Leistungsfähigkeit von innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen maßgeblich von den Ampelkreuzungen bestimmt wird. Sie sind der „Flaschenhals“ einer Straße, deren Kapazität unter anderem von der Dauer der Grünphase abhängt. Die Dauer der Grünphase steht nicht im Zusammenhang mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und ist somit bei Tempo 30 und Tempo 50 unverändert. Die Studie besagt sogar das Gegenteil: Die Qualität des Verkehrsflusses kann steigen. An manchen Strecken traten mit Tempo 30 keine Reisezeitverluste gegenüber Tempo 50 auf, weil Störungen reduziert werden konnten. Für ein zügiges Vorankommen sind die Gestaltungen der Kreuzungen und ein möglichst kontinuierlicher Verkehrsfluss weitaus wichtiger als die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Die Qualität des Verkehrsflusses kann indirekt durch geringere Höchstgeschwindigkeiten steigen, weil die geringere Spannweite der gefahrenen Geschwindigkeiten eine bessere Fahrzeugpulkbildung ermöglicht und damit die Nutzung von Grünen Wellen unterstützen kann. Quelle Bundesumweltamt Die Grüne Fraktion ist überzeugt, dass auch mit Tempo 30 ein flüssiger Verkehr auf dem Wall gewährleistet sein wird.