Film \“Die Unbeugsamen\“ mit anschließender Diskussion 7. März 20223. Dezember 2022 Am vergangenen Sonntag trafen im Cineworld Recklinghausen auf Einladung der Frauenberatung Frauen aus der Kommunalpolitik und Politikinteressierte zusammen. Nach dem Dokumentarfilm \“Die Unbeugsamen\“ hatten vier Politikerinnen von CDU (Marita Bergmaier, siehe Foto: links), B90/DIE GRÜNEN (Christa Siemsen, Siehe Foto: rechts), SPD (Anna Teresa Kavena) und FDP (Marlies Greve), die Möglichkeit ihre Rolle in der Politik mit den Frauen des Films zu vergleichen und über Verbesserungen und Bedarfe zu sprechen. In der Vorstellungsrunde thematisierten alle vier Kommunalpolitikerinnen den Machtbegriff. Sich nicht machtlos zu fühlen, etwas ändern zu wollen und eine Selbstwirksamnkeit zu spüren, das sei für sie Politik. Alle waren sich einig darin, dass Macht nichts Schlechtes sei und beschrieben ihren Zugang zur Politik. Aus dem Publikum kam daraufhin die Frage, wie Bürger*innen ihre Interessen über die Lokalpolitik in Recklinghausen durchsetzen können und hier folgte eine rege Diskussion. Als Zugangsmöglichkeiten zu den Politikerinnen und der Arbeit der Parteien nannten die 4 Ratsfrauen ihre Socialmedia-Kanäle, die Fraktionsbüros, die Lokalpresse sowie den persönliche Kontakt auf Veranstaltungen, wie z.B. den öffentlichen Rats- und Ausschusssitzungen. Alle waren sich einig darin, dass frühe politische Aufklärung ein Schlüssel zur Teilhabe sei und hier noch Luft nach oben sei. Problematisch sei allerdings, dass viele um Parteiwerbung auf Schulveranstaltungen fürchten, was die politische Aufklärung behindere. Dennoch bestünde mit dem Kinderjugend-Parlament in Recklinghausen eine gute Möglichkeit Einblicke in die Politik zu erhalten. Den direkten Kontakt könne man nicht ersetzen und darüber ließe sich am einfachsten vermitteln, wie die Arbeit der Politiker*innen aussähe und wie Politik im Einzelfall funktioniere. In der Schlussfrage wurden alle Kandidatinnen gefragt, was sie als Bürgermeisterin tun würden und worin der eigene Schwerpunkt läge. Marita Bergmaier (CDU) würde sich um eine stringente Umsetzung von Verwaltungsaufgaben kümmern und ihr Wahlprojekt zur Chefinsache machen. Eine Beschleunigung der Abläufe wäre ihre erste Amtshandlung. Christa Siemsen (Die Grünen) läge die Mobilitätswende besonders am Herzen, weil damit eine Lebensverbesserung für breite Bevölkerungsschichten möglich sei. Besonders Frauen und Familien nutzen häufig den Bus und das Fahrrad. Mit einer schnelleren Taktung des Öffentlichen Nahverkehrs könnte man deren Mobilität deutlich verbessern. Ein runder Tisch mit allen in Recklinghausen beteiligten Verkehrsverbänden wäre ihre Strategie, das Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig wäre ihr die Entsiegelung, die Aufforstung und Begrünung ein Herzensthema, das im Sinne der Nachhaltigkeit ebenfalls jeden Einzelnen zugute käme. Anna Teresa Kavena (SPD) würde die Sozialpolitik in den Fokus ihrer Arbeit stellen. Mit ihrer Expertise als Sozialpädagin würde Sie Verbesserungen im Bildungs- und Hilfesystem angehen. Kostenlose Kitaplätze, eine bessere Ausstattung für Schulen und eine Finanzierungssicherheit für soziale Verbände wären ihre Fokusthemen. Bezugnehmend auf die Veranstaltung sei es für Sie nicht tragbar, dass soziale Verbände keine Finazierungssicherheit haben, wie auch die Frauenberatung, die auf Spendengelder angewiesen ist. Marlies Greve (FDP) würde weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit den Parteien anstreben. Ihre Kernaufgabe bestünde darin, ein strahlendes Bild von Recklinghausen nach außen zu tragen und nach außen zu zeigen, wie lebens- und liebenswert Recklinghausen ist. Angesichts der derzeitigen Situation wäre es ihr wichtig, die Flüchtlinge aus der Ukraine hier in Recklinghausen willkommen zu heißen und ihnen bei uns eine Zuflucht zu bieten. Das Recklinghausen bereits gut aufgestellt ist, zeigt sich in der schnell gegründeten Kommission zur Flüchtlingshilfe, die bereits einiges für die ankommenden Flüchtlinge vorbereitet hat. Abschließend zur Diskussion wünschen wir uns für alle Interessierten, dass Filme wie dieser dazu einladen, sich näher mit Politik zu beschäftigen. Mit einem Aufruf an die Vielfalt in unserer Gesellschaft sollte am bevorstehenden Frauentag nicht nur an die Männer und Frauen, sondern an alle (diverse) Menschen gedacht sein. Denn eine Vielfalt bereichert uns alle intellektuell, gesellschaftlich und wirtschaftlich für eine reseliente und nachhaltige Gesellschaft. Zitat von Petra Kelly (Die Grünen, SPD) „Politik muss für den Menschen da sein. Es ist Nächstenliebe in der Politik.“ Am morgigen Frauentag werden 3 Grünen-Politikerinnen Film-Tipps anlässlich des Frauentages vorstellen.