Am 15. Mai kommt der Film „Die Aussprache“ ins Cineworld Recklinghausen 8. März 202316. März 2023 Die grünen Fraktionsfrauen holen den zweifach oscarnominierten Film „Die Aussprache“ am Montag, den 15. Mai um 20 Uhr nach Recklinghausen. Der Vorverkauf für die Karten startet am 17. April auf der Webseite des Cineworld Recklinghausen. Für den reduzierten Eintrittspreis von 7,00 Euro können alle Interessierten mit dabei sein. Natürlich sind unabhängig vom Geschlecht alle Besucher*innen herzlich willkommen. Einblicke in die Gefühlswelt von Betroffenen Der Film „DIE AUSSPRACHE“ der Regisseurin Sarah Polley basiert auf dem gleichnamigen Roman der mehrfach preisgekrönten Autorin Miriam Toews. Der Roman erzählt von acht Frauen einer abgeschieden Religionsgemeinschaft, die unter Betäubung dem Missbrauch zum Opfer fielen und darüber sprechen, wie Sie mit diesen Geschehnissen umgehen können oder müssen. Inspiriert ist die Geschichte von den massenhaften Vergewaltigungen der bolivianischen Mennonitengemeinde Manitoba, in der 130 Frauen und Mädchen vergewaltigt wurden. Der Gerichtsprozess gegen die Männer der strenggläubigen Mennoniten-Gemeinschaft wurden im Jahr 2009 durch die Presse begleitet. Einen ausführlichen Bericht gibt es hier. Filmwelten und Realität Unsere grüne Fraktion möchte mit dem zweifach oscarnominierten Film einen Impuls geben, sich mit dem Thema „Gewalt an Frauen“ auseinander zu setzen. Das Thema ist sehr vielfältig und beginnt nicht erst mit körperlicher Gewalt. Es geht vielmehr um Macht und Kontrolle mithilfe von psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen, sozialer Isolation oder wirtschaftlichem Druck. Wie aktuell das Thema ist, zeigen viele Erhebungen, wonach in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt und jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt wurde (Quelle www.bmfsfj.de). Ratsfrau Christel Dymke hat in ihrer Tätigkeit als Rechtsanwältin häufig direkt mit Opfern zu tun und weiß, wie vielfältig sich Gewalt auf die Opfer auswirkt und nennt „Häusliche Gewalt“ als Beispiel: „Häusliche Gewalt ist für viele Frauen Realität und ich musste viele von Ihnen lange davon überzeugen ihre Rechte in Anspruch zu nehmen. Durch Gewaltandrohungen und bestehende Abhängigkeiten zu Männern lassen sich viele Frauen verunsichern und legimitieren dadurch sogar das Verhalten ihrer Partner.“ Ratsfrau Christa Siemsen, Mitglied im Ausschuss soziale Gerechtigkeit, sieht vor allem darin ein Problem, dass Frauenrechte nicht selbstverständlich sind und verteidigt werden müssen: „Das Frauen nicht gleichgestellt sind zeigte uns die Coronapandemie sehr deutlich. In diesem Ausnahmezustand wurde ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass Frauen die Mehrarbeit, darunter Homeschooling und zusätzliche Betreuung wegen geschlossener Kitas übernehmen. Erschwerend hinzu kam ein bundesweiter Anstieg häuslicher Gewalt.“ Christa Schenk ergänzt: „Gespräche mit vielen jungen Müttern zeigen, dass den Frauen nach wie vor der Hauptteil der Fürsorgearbeit zugeschrieben wird. Dabei sind es nicht einmal die Männer die diese Fürsorgearbeit ablehnen. Trotz des zunehmenden Engagements von Männern werden diese in Fragen der Fürsorgearbeit nicht gleichwertig behandelt. Hier muss noch viel passieren!“ Die Grüne Fraktion empfiehlt den Film „Die Aussprache“ von Sarah Polley, weil dieser Film Einblick in die Gefühlswelten der Frauen gibt, die Opfer von sexueller Gewalt wurden. Die grünen Fraktionsfrauen sind sich einig, dass sich die Gefühlswelten und inneren Kämpfe von Frauen ähneln, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, aber jede/r Einzelne von uns den Unterschied machen kann: „Die Aufgabe der Gesellschaft ist es, Delikten gegen Frauen mehr Gewicht zu geben und geschlechterunabhängig Hilfe anzubieten. Das Ziel muss also sein, dass der antifeministische Sprachgebrauch eingedämmt wird, dass unbezahlte Arbeit mehr Zuspruch erfährt und dass Frauen ganz selbstverständlich genauso viel Respekt erfahren wie Männer. Dann wird auch härter durchgegriffen, wenn Grenzüberschreitungen stattfinden.“ (kk)