Beschleunigung Windenergie Recklinghausen

Mit dem aktuellen Koalitions-Antrag zum Thema Windenergie möchten die Koalitionspartner den Ausbau Erneuerbarer Energien in Recklinghausen weiter vorantreiben. Der Antrag enthält die Aufforderung, die Gesetzesvorlagen auf Landes- und Bundesebene zu verfolgen und unmittelbar zu handeln, wenn sich die Rahmenbedingungen zur Errichtung von Windkraftanlagen verbessern. Um die gesellschaftliche Akzeptanz zu erhöhen, wurde die Verwaltung dazu aufgefordert auch die die Recklinghäuser Bürger*innen in die Planung mit einzubeziehen. Die Ideengeberin, Stefanie Pillai, erläutert dazu die Hintergründe.

\"\"Wieso wurde in dem Antrag die Aufforderung formuliert, dass die Gesetzesvorlagen nun seitens der Verwaltung intensiver verfolgt werden sollten?
Bei der Installation von Windrädern sind langwierige Planungsprozesse einzurechnen. Wir hoffen zwar, dass die angekündigten Gesetzesnovellierungen von Bund und Land die Aufstellung von Windrädern vereinfachen, sind uns aber auch bewusst darüber, dass viele der einzelnen Planungsschritte sehr wichtig sind um Umweltschutzgesichtspunkte ausreichend zu berücksichtigen. Das Dilemma in unserer jetzigen Situation ist, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien noch viel zu langsam läuft und wir nun das Tempo beim Ausbau drastisch erhöhen müssen, um selbst gesteckte Klimaziele zu erreichen.

Welche Rolle spielt der derzeitige Ukraine-Krieg, sowie der Anstieg der Energiekosten bei dem Ausbau Erneuerbarer Energien?
Ich würde sagen, dass die Erneuerbaren Energien eine Schlüsselrolle dabei spielen bzw. spielen können. Mit einem schnellen Umstieg auf Erneuerbare Energien machen wir uns unabhängiger von fossilen Brennstoffen und können damit gleichzeitig die Preise auf dem Energiemarkt stabilisieren. Wir merken gerade jetzt durch den Ukraine-Krieg, in welche Abhängigkeiten wir uns begeben haben, indem wir eine \“Brückentechnologie\“ als Zwischenlösung forciert haben. Wir müssen uns bei allen Dingen die langfristen Kosten vor Augen führen, die vor allem zu Lasten unserer CO2 Bilanz gehen. Windenergie kann zur Stabilisierung und Senkung der Stromkosten beitragen und ist somit für alle eine Chance zur Verbesserung des CO2 Fußabdrucks.

Worin liegt der Vorteil von Windenergie gegenüber anderen Energiequellen?
Windenergie ist eine wichtiger Baustein im Energiemix aus Erneuerbaren Energien. Dennoch spielen auch die anderen Erzeugungsweisen von Erneuerbaren Energien eine große Rolle. Für eine gelungene Energiewende benötigen wir einen möglichst breit aufgestellten Energiemix. Daher beschäftigen wir uns im \“Arbeitskreis Klima\“ auch intensiv mit dem Ausbau von Photovoltaik, Speichertechnologien und den Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff.

Wie stellt sich der \“Arbeitskreis Klima\“ den Idealweg zur Umsetzung von Windenergie vor?
Wir würden uns zur Umsetzung von Windenergieanlagen eine finanzielle Beteiligung von Bürger*innen an Kosten und Erträgen wünschen. Ein gutes Beispiel ist die unter finanzieller Beteiligung der Bürgerschaft gebaute Windkraftanlage in Castrop-Rauxel.

Im Vordergrund steht für uns jedoch einzig die Erhöhung der Anteile von Erneuerbaren Energien und eine Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien als leider noch weit entferntes großes Ziel.

Die grüne Ratsfrau Stefanie Pillai leitet in der grünen Fraktion den Arbeitskreis Klima, der auch interessierten Bürger*innen offen steht. Derzeitige Themenschwerpunkte sind Photovoltaik, Windenergie, Streuobstwiesen und Mieterstrom.

Der nächste Arbeitskreis Klima ist für den 16. Januar 2023 um 18 Uhr geplant. Um vorherige Anmeldung unter stefanie_pillai@yahoo.de wird gebeten.

Bild: Windenergie-Vektoren von vecteezy