Programm: Recklinghausen blüht auf – für eine Stadt, die Natur und Tiere schützt

Was haben wir erreicht

  • Konzept für mehr Natur in der Stadt: Wir haben beschlossen, im ganzen Stadtgebiet gezielt nach zugepflasterten grauen Flächen zu suchen, die zu grünen Flächen werden können. Dafür haben wir mit der Beauftragung eines städtischen Entsiegelungskonzepts gestartet.
  • Für Mensch & Tier: Mit der Streuobstwiese am Bürgerhaus Süd ist ein wertvolles Naturareal entstanden, das nicht nur zur Artenvielfalt beiträgt, sondern auch einen Erholungsraum für die Bürger*innen bietet. Außerdem wurden auf unseren Antrag hin zwei Tiny Forests – also kleine Wälder – in Hochlarmark gepflanzt.
  • 500.000€ für ökologische Ausgleichsoffensive: Flächen, die durch neue Bebauung der Natur genommen werden, müssen in gleicher Größenordnung und Qualität wieder für die Natur zugänglich gemacht werden. Zum Ausgleich werden deswegen mit dem Geld Ersatzflächen gekauft und ökologisch aufgewertet.

Was haben wir noch vor

  • Mehr Natur erleben: Wir treiben die Umsetzung des Entsiegelungskonzepts voran, um graue Flächen in grüne Oasen zu verwandeln. Unser Ziel ist es, das Stadtbild noch stärker durch Parks, Naturräume und Blühwiesen zu prägen.
  • Einführung eines Umweltfonds: Mit einem kommunalen Umweltfonds schaffen wir eine dauerhafte finanzielle Basis für Naturschutzprojekte in unserer Stadt. So können Bürgerinnen und Bürger sowie Initiativen nachhaltige Ideen für mehr Natur in der Stadt realisieren.

Recklinghausen in Einklang mit der Natur

Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und die Förderung der Biodiversität sind für die Zukunft von entscheidender Bedeutung. Um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten, setzen wir auf umfassende Maßnahmen zum Schutz von Natur und Artenvielfalt. Diese beinhalten die Renaturierung von Flächen, die Förderung naturnaher Gestaltung öffentlicher Räume sowie den gezielten Schutz gefährdeter Arten und Lebensräume.

Vom Parkplatz zur grünen Stadtoase

Der Konrad-Adenauer-Platz ist heute vor allem eins: grau, versiegelt und bei Regen eine Pfützenlandschaft. Wir GRÜNE wollen diesen zentralen Ort im Rahmen des KRiS-Projekts in einen lebendigen Raum verwandeln – mit mehr Grün, besserer Regenwasserbewirtschaftung und schattigen Plätzen. Auch der Stadtgarten im Nordosten und der Bereich rund um die Ludwig-Erhard-Allee werden Teil dieser nachhaltigen Umgestaltung und tragen dazu bei, Recklinghausen fit für große Regenereignisse zu machen.

Grüne Lebensadern für unsere Stadt

Wir streben die Ausweisung neuer Schutzzonen und Biotope in den städtischen Randbereichen an. Diese sollen nicht nur Schutzräume für die Tier- und Pflanzenwelt bieten, sondern auch als Teil eines vernetzten Biotops die Biodiversität in der gesamten Region fördern. Durch die Schaffung von Grünachsen und Biotopverbundsystemen werden städtische Grünflächen, Parks und Naturgebiete miteinander verbunden. Dies ermöglicht den Tieren und Pflanzen sichere Wanderwege und fördert die genetische Vielfalt.

Durch die Einrichtung von Schutzgebieten und Biotopen wollen wir bedrohten Arten einen sicheren Lebensraum bieten und die biologische Vielfalt in unserer Region erhalten und fördern. Besonders wichtig ist der Schutz bestehender Naturgebiete, wie zum Beispiel der Mollbeckteiche, die als Rückzugsort für zahlreiche Arten dienen.

Die Schaffung von Ausgleichsflächen ist ein weiterer wichtiger Baustein unseres Programms. Dabei setzen wir auf Maßnahmen innerhalb der Stadtgrenzen, um die Natur direkt vor Ort zu fördern. Wir legen neue Streuobstwiesen, Hecken und Büsche an und pflegen bestehende Flächen. Blühstreifen schaffen nicht nur einen optischen Mehrwert, sondern bieten auch einen wichtigen Lebensraum für Insekten und andere Tiere.

Von Beton zu Blüten: Natürliche Rückkehr

Gepflasterte Flächen, die derzeit nicht genutzt werden, sollen in ökologisch wertvolle Grünflächen umgewandelt werden. Renaturierung ist nicht nur ein Schritt hin zu mehr Biodiversität, sondern auch eine wichtige Maßnahme zum Schutz des Stadtklimas. Die Schaffung von Grünflächen trägt zur Verbesserung der Luftqualität und der Kühlung urbaner Räume bei und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden der Stadtbewohnerinnen und -bewohner aus.

Ein weiteres Ziel ist die Renaturierung von Gewässern und Uferzonen, um die Wasserqualität zu verbessern und diesen Lebensraum für Amphibien, Fische und Pflanzen zu erhalten. Dazu gehört die Wiederherstellung natürlicher Fluss- und Bachläufe. Wir setzen auf den Ausbau von Wasserschutzmaßnahmen, um die Qualität der lokalen Gewässer langfristig zu sichern und zu verbessern.

Ein kommunaler Umweltfonds für Naturschutzprojekte

Um kleinere Umwelt- und Artenschutzprojekte gezielt zu unterstützen und gleichzeitig das Engagement der Bürger*innen zu fördern, planen wir die Einführung eines kommunalen Umweltfonds. Dieser Fonds soll lokale Projekte finanzieren, die direkt zur Förderung von Natur- und Artenvielfalt beitragen.

Dazu zählen Baumpflanzungen, Reinigungsaktionen an Flüssen und Bächen sowie Schulprojekte zum Thema Umweltschutz. Durch diese Initiative stärken wir nicht nur die Natur, sondern schaffen eine Plattform für aktives Mitwirken.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Ansatzes ist die Umweltbildung und Bürgerbeteiligung. Nachhaltigkeit beginnt mit Aufklärung und Wissen. Deshalb möchten wir Bildungsprogramme zu Umweltthemen in Schulen und KiTas weiter ausbauen. Gleichzeitig fördern wir die aktive Einbindung der Bürger*innen in Umweltprojekte.

Vermüllung in den Griff bekommen

Die zunehmende Vermüllung stellt eine Gefahr für unsere Gewässer und Grünflächen dar. Tiere leiden unter Plastikverzehr und anderen Verschmutzungen. Um dem entgegenzuwirken, setzen wir auf zusätzliche Müllbehälter an öffentlichen Orten, Sensibilisierungskampagnen sowie Recycling in öffentlichen Einrichtungen und auf Veranstaltungen.

Ein wichtiger Schritt für den Schutz unserer Ressourcen ist die Einführung von Zero-Waste-Strategien und der Ausbau der Recycling-Infrastruktur. Durch gezielte Aufklärungsarbeit möchten wir die Bevölkerung für einen bewussten Umgang mit Abfällen sensibilisieren und gleichzeitig die Möglichkeiten zur Wiederverwertung von Materialien in unserer Stadt verbessern.

Wurzeln für die Zukunft: Baumschutz als Verantwortung

Durch die städtische Baumschutzsatzung, die seit 2019 erfolgreich umgesetzt wurde, schützen wir bestehende, mittelgroße bis alte Bäume und sorgen durch regelmäßige Pflege für ihre langfristige Gesundheit. Ergänzend wollen wir das Informationsangebot bei Baumarbeiten erhöhen. Mit einem öffentlich einsehbaren Baumkataster schaffen wir Transparenz über den Baumbestand und geplante Maßnahmen.

Nachhaltige Forstwirtschaft und Landwirtschaft: Verantwortung für unsere Ressourcen

Ein achtsamer Umgang mit unseren Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen ist zentral für den Schutz unserer Umwelt. Wir setzen uns für eine nachhaltige Bewirtschaftung ein, die Ökologie, Wirtschaft und soziale Aspekte in Einklang bringt. In unseren kommunalen Wäldern fördern wir die Umsetzung nachhaltiger Bewirtschaftungsmethoden, die den Schutz der Biodiversität und den Erhalt des Waldes für zukünftige Generationen sicherstellen. Zusätzlich unterstützen wir Initiativen zur Aufforstung, um nicht nur das Klima positiv zu beeinflussen, sondern auch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Zwei „Tiny Forests“, die das Stadtklima verbessern und neue Lebensräume schaffen, wurden bereits von uns auf den Weg gebracht. Weitere sollen in anderen Stadtteilen folgen.

Eine zukunftsfähige Landwirtschaft ist entscheidend für eine sichere und umweltverträgliche Lebensmittelproduktion. Wir wollen Landwirt*innen bei der Umstellung auf ökologische und ressourcenschonende Anbaumethoden unterstützen. Ziel ist es, den Boden und die Biodiversität zu schützen, die CO₂-Bilanz zu verbessern und gleichzeitig die regionale Lebensmittelversorgung zu stärken.

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf den Verzicht des Einsatzes von Pestiziden – sowohl in der Landwirtschaft als auch in öffentlichen Grünanlagen. Durch die Förderung des ökologischen Landbaus und den Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel schützen wir unsere Böden, Gewässer und die Gesundheit der Menschen.

Natur in der Stadt fördern

Unsere Kommune setzt auf innovative Ansätze, um Natur- und Artenschutz aktiv in das Stadtleben zu integrieren. Wir fördern die Gestaltung insektenfreundlicher Gärten und Balkone durch gezielte Initiativen und Wettbewerbe. Mit praxisnahen Tipps und Anreizen möchten wir die Bevölkerung motivieren, ihre Außenflächen mit heimischen Pflanzen, Wildblumen und tierfreundlichen Elementen wie Insektenhotels zu bereichern.

Darüber hinaus unterstützen wir Gemeinschaftsgärten und urbane Landwirtschaft, die biologische Vielfalt und ökologische Anbaumethoden in den Vordergrund stellen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von „essbaren Städten“ und urbanem Gärtnern. Durch die Bereitstellung von Flächen für Gemeinschaftsgärten und Hochbeete in Wohngebieten ermöglichen wir den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern direkt in der Stadt. Diese Projekte stärken die Selbstversorgung und schaffen eine Verbindung zur Natur. Urbane Gärten sind nicht nur grüne Oasen, sondern auch wertvolle Bildungsräume für nachhaltiges Leben.

Um die Artenvielfalt in städtischen Gebieten besser zu verstehen und zu schützen, unterstützen wir Forschungsprojekte zum Umweltmonitoring. Gemeinsam mit Naturschutzverbänden und Universitäten arbeiten wir an der Datenerhebung und Entwicklung von Schutzkonzepten für bedrohte Arten. Mit finanzieller Förderung wollen wir innovative Artenschutzprojekte ermöglichen und so zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in unserer Kommune beitragen.

Tiere schätzen und schützen

Der Schutz und das Wohlergehen von Tieren sind uns ein zentrales Anliegen. Mit konkreten Maßnahmen setzen wir uns für artgerechte Lebensbedingungen, tierschutzgerechte Populationskontrolle und eine tierfreundliche Stadtgestaltung ein. Tierheime und Tierschutzvereine leisten eine unverzichtbare Arbeit für das Wohl von Haustieren und Wildtieren. Wir möchten diese Einrichtungen durch zusätzliche finanzielle Mittel nachhaltig unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Tierheimen stärken. Besonders bei der Versorgung und Vermittlung von Fundtieren soll eine enge Kooperation entstehen, um schnelle und artgerechte Lösungen zu ermöglichen.

Öffentliche Parks und Grünflächen sollen Lebensräume für heimische Tierarten sein. Dies erreichen wir durch die Anlage von Insektenhotels, Blühwiesen und Nisthilfen, die die Artenvielfalt unterstützen.

Für die tierschutzgerechte Pflege und Regulierung städtischer Taubenpopulationen setzen wir auf die Einrichtung von städtischen Taubenschlägen. Diese bieten den Tieren einen sicheren Ort zur Fütterung und ermöglichen gleichzeitig die Entnahme von Eiern, um die Population auf humane Weise zu kontrollieren.

Ähnlich gehen wir bei der Kontrolle von Gänsepopulationen vor: In sensiblen Bereichen wie Parks werden Eier ausgetauscht, um eine nachhaltige und tierschutzfreundliche Bestandsregulierung sicherzustellen.

Eine tierfreundliche Stadt bietet Tieren Schutzräume und fördert die Biodiversität. Deshalb setzen wir auf die Pflanzung heimischer Bäume und Sträucher, die Nahrung und Lebensraum bieten. An öffentlichen Gebäuden sollen geschützte Brutplätze für Vögel und Fledermäuse eingerichtet werden, um diese Tierarten zu unterstützen. Darüber hinaus planen wir die Installation tierfreundlicher und energieeffizienter Beleuchtungssysteme in sensiblen Gebieten. Diese Maßnahmen helfen, nachtaktive Tiere vor Lichtverschmutzung zu schützen und tragen zu einem ausgewogenen Ökosystem bei.

Mit diesen Initiativen schaffen wir eine lebenswerte Stadt für Mensch und Tier, fördern die Artenvielfalt und setzen ein Zeichen für aktiven Tierschutz in unserer Kommune.

Unser Plan für Natur & Tier

Die Maßnahmen, die wir in diesem Programm vorschlagen, sind ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für alle. Vom Baumschutz über die Förderung von insektenfreundlichen Gärten bis hin zur nachhaltigen

Forstwirtschaft und dem Tierschutz – wir setzen uns für den Erhalt und die Förderung der natürlichen Vielfalt in unserer Stadt ein. Durch gezielte Projekte, Kooperationen und die aktive Beteiligung der Bürger*innen möchten wir ein Bewusstsein für die Bedeutung der Umwelt schaffen und gleichzeitig konkrete Verbesserungen für das ökologische Gleichgewicht erreichen. Jeder Beitrag zählt – und gemeinsam können wir unsere Stadt zu einem Ort machen, an dem Mensch und Natur im Einklang leben.